Selbstkontrolle – die Dinge auf die Reihe bekommen

Was tun, wenn man vor einem Berg von Arbeit steht? Am besten, man macht eine Liste. Zum Beispiel so:

Montag: Licht installieren
Dienstag: Himmel und Erde trennen
Mittwoch: Die Erde bepflanzen
Donnerstag: Sterne an den Himmel setzen
Freitag: Fische und Vögel erschaffen
Samstag: Weitere Tiere und den Menschen erschaffen
Sonntag: Ruhetag, relaxen.
Am Anfang war die To-do-Liste, und siehe, es war alles gut geraten.

Eine Liste hilft, die Aufgaben zu priorisieren (das Wichtigste zuerst – erst Licht, dann Pflanzen) und in machbare Einheiten zu zerlegen. So kriegen wir etwas buchstäblich ,,auf die Reihe“, und am Ende können wir jeden Punkt abhaken. Leider klappt der Teil mit dem Entspannen bei uns Sterblichen immer weniger.

Die meisten Menschen kennen das ungute Gefühl, einen Berg Unerledigtes in den nächsten Tag, in die nächste Woche, ins nächste Jahr mitzuschleppen. Und sind unzufrieden mit sich selbst, weil sie mit ihren guten Vorsätzen immer wieder scheitern. Was tun? Sich zusammenreissen, aufraffen, selbst überwinden? Genau das sollten wir vermeiden. Gute Selbstkontrolleure wissen nämlich, dass ihre Fähigkeit, Dinge zu erledigen, begrenzt ist. Und den Vorrat an Kraft, den sie haben, setzen sie möglichst effektiv ein: Wichtiges wird sofort erledigt, und alles, was sie kräfteraubend in Versuchung führen könnte, wird gemieden. Das bedeutet: das neue Projekt starten, wenn man noch frisch im Kopf ist; gar nicht erst in das Lokal mit dem All you can eat-Buffet gehen …
Selbstkontrolle ist die Fähigkeit, die Dinge auf die Reihe zu kriegen, bevor sie uns zu schaffen machen und uns in ein Hamsterrad verbannen. Um zur ersten Liste zurückzukehren: vor der Schöpfungsliste wurde die Zeit geschaffen. Sie soll verhindern, dass alles gleichzeitig – oder gar nicht geschieht. (Heiko Ernst, Psychologie heute Februar 2012)

Gute Fragen:

  1. Wie stelle ich sicher, dass ich meine Projektaufgabe zielführend erledige?
  2. Nach welchen Kriterien priorisiere ich meine täglichen Aktivitäten?
  3. Welche Aufgaben schiebe ich schon lange vor mich her und warum?