Weg von kontrollieren hinzu regulieren

Solange wir das Projekt als Maschine sehen, glauben wir es „reparieren“ und seine Einzelteile in Ordnung bringen zu können. Betrachten wir Projekte dagegen tatsächlich als lebendigen Organismus, müssen wir Abstand vom eigenen Machbarkeitswahn nehmen. Weg von kontrollieren hinzu regulieren und sich selber als Teile eines Grösseren verstehen und etwas über dessen Funktionsweise lernen. Das bedeutet auch Chaos, ständige Ungleichgewichtszustände und permanente Veränderungen als natürliche Phasen organischer Entwicklungsprozesse zu begreifen. Die Natur zeigt wie es geht:
Management by Zugvögel – revolvierendes Führungssystem. Trotz vorhergehenden Revierkämpfen tun sich Vögel auf ihrer Reise gen Süden schliesslich einmütig zusammen. Einer führt an, die anderen fliegen hinterher und nutzen den Windschatten. Wenn der Anführer nicht mehr kann, lässt er sich zurückfallen, und jemand anderes übernimmt die Führung. Warum es nicht dem Team überlassen, je nach Aufgabe einen Teamführer auszuwählen?
Ressourcenmanagement by Piranhas – massvoller Ressourceneinsatz. Zwei Piranhas und 15 lebende Goldfische in einem Wasserbecken. Was passiert ? Nicht das, was man erwartet. Die Piranhas zerfleischen ihre Beute nicht auf einmal, sondern teilen sie sich ein. Jeden Tag gönnen sich die Raubfische gemeinsam einen Fisch. Den anderen Fischen beissen sie nur die Flossen ab, um sie am Wegschwimmen zu hindern. Warum nicht nur soviel wie nötig anstatt soviel wie möglich ?
Quelle „So managt die Natur“ von Matthias Nöllke

Gute Fragen:

  1. In welchem Teilprojekt können und wollen wir den Teamleiter vom Team wählen lassen?
  2. Wie können wir unser Projekt nach dem Motto „soviel wie nötig“ abwickeln?
  3. Was bedeutet für mich als Projektleiterin ein Projekt zu regulieren anstatt zu kontrollieren?